Matthias Wittekindt
Gebundenes Buch
Vor Gericht / Kriminaldirektor a.D. Manz Bd.2
Ein alter Fall von Kriminaldirektor a. D. Manz
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Kriminaldirektor a. D. Manz hat sich behaglich eingerichtet in seinem Ruhestand im Dresdner Umland. Er rudert auf der Elbe, kümmert sich um seine Enkelkinder. Doch dann reißt ihn ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin aus seinem Alltag: Manz soll vor Gericht aussagen. Es geht um einen Mord im Jahr 1990, seinen letzten Fall in Berlin, den er nicht mehr abschließen konnte, weil er versetzt wurde. Jetzt, über zwanzig Jahre später, scheint der Mörder gefunden. Und es geschieht, was Manz nie wollte: Er versinkt in der Vergangenheit, in alten Denkmustern, und auch Vera erscheint vor seinem in...
Kriminaldirektor a. D. Manz hat sich behaglich eingerichtet in seinem Ruhestand im Dresdner Umland. Er rudert auf der Elbe, kümmert sich um seine Enkelkinder. Doch dann reißt ihn ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin aus seinem Alltag: Manz soll vor Gericht aussagen. Es geht um einen Mord im Jahr 1990, seinen letzten Fall in Berlin, den er nicht mehr abschließen konnte, weil er versetzt wurde. Jetzt, über zwanzig Jahre später, scheint der Mörder gefunden. Und es geschieht, was Manz nie wollte: Er versinkt in der Vergangenheit, in alten Denkmustern, und auch Vera erscheint vor seinem inneren Auge, die Kollegin, mit der er damals zusammengearbeitet hat und die sich kurz darauf das Leben genommen hat. Haben sie bei ihren Ermittlungen einen Fehler gemacht? Beim Prozess in Berlin muss Manz feststellen, dass etwas gründlich schiefläuft. Steht ein Unschuldiger vor Gericht? Die Aufklärung des Falls verschränkt sich untrennbar mit Manz' Blick in seine eigene Vergangenheit, der Auseinandersetzung mit sich selbst, seinem älterwerden - und all das vor dem Hintergrund der wiedervereinigten Bundesrepublik.
Matthias Wittekindt, geboren 1958 in Bonn, vergisst beim Schreiben oft alles um sich herum. Das passiert ihm in seiner Berliner Stadtwohnung genauso wie im Garten in Schmöckwitz am Zeuthener See, wo er im Sommer gern arbeitet. Doch nicht alles, was Wittekindt für seine Geschichten braucht, fliegt ihm vom See her zu. Seit seinem ersten Roman mit Kriminaldirektor a.D. Manz sieht man ihn regelmäßig im Kriminalgericht Moabit, wo er Strafprozesse verfolgt. 'Eine Richterin, die meine Bücher kannte, rief an und sagte: ¿Herr Wittekindt, ab nächster Woche verhandeln wir ein Tötungsdelikt. Ich denke, es könnte sich lohnen, wenn Sie sich das mal anhören.¿' Und sie lag richtig, es hat sich gelohnt. Aufgewachsen ist Matthias Wittekindt in Hamburg. Nach einem Studium der Architektur und Religionsphilosophie in Berlin und London hat er u. a. als Architekt, Regisseur und Theater- und Hörspielautor gearbeitet. Seit 2011 konzentriert er sich ganz auf seine hochgelobten Kriminalromane. Vor Gericht, der erste Fall für Kriminaldirektor a. D. Manz, stand auf der Shortlist des Crime Cologne Award. Vor Gericht, Die Schülerin und Die rote Jawa wurden auf die Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur gewählt, Die rote Jawa erreichte Platz 1
Produktdetails
- Red Eye
- Verlag: Kampa Verlag
- Seitenzahl: 309
- Erscheinungstermin: 18. März 2021
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 120mm x 32mm
- Gewicht: 352g
- ISBN-13: 9783311125372
- ISBN-10: 3311125371
- Artikelnr.: 60461818
Herstellerkennzeichnung
Verlegerdienst München
Gutenbergstraße 1
82205 Gilching
webmaster@verlegerdienst.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Stefan Fischer findet Matthias Wittekindts Roman um einen Ermittler in Pension und einen alten Fall anregend. Nicht so sehr der vor Gericht wieder aufgerollte, aber weiter unklar bleibende Fall von 1990, in dem der Protagonist ermittelt, ist es, der Fischer an dem Text fasziniert. Viel aufregender scheint ihm, wie Wittekindt seine Figur zeichnet, als skrupulösen, genauen, seine eigene Wahrnehmung (auch in familiären Dingen) hinterfragenden Kriminalisten und Menschen. Die Diskrepanz zwischen dem Selbstbild der Hauptfigur und dem Bild, das der Erzähler von ihr entwirft, scheint Fischer besonders zu interessieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Hasenjagd mit vielen Igeln
Krimis in Kürze: Wittekindt, Hensel und Camilla Trinchieri
Wer einen Roman von Matthias Wittekindt aufschlägt, tut das mit einem soliden Grundvertrauen: nicht enttäuscht zu werden, wo und wann immer die Geschichte angesiedelt ist. "Vor Gericht" (Kampa, 320 S., geb., 19,90 [Euro]) hat den Titelzusatz "Ein alter Fall von Kriminaldirektor a. D. Manz" und bewegt sich zwischen zwei Zeitebenen: den letzten Wochen des Jahres 1990 in Berlin und der sommerlichen Gegenwart in einem kleinen Ort nicht weit von Dresden.
Für den Pensionär und passionierten Ruderer Manz wird es zu einer unerwarteten "Reise in die Vergangenheit", als er nach fast dreißig Jahren als Zeuge vor Gericht aussagen
Krimis in Kürze: Wittekindt, Hensel und Camilla Trinchieri
Wer einen Roman von Matthias Wittekindt aufschlägt, tut das mit einem soliden Grundvertrauen: nicht enttäuscht zu werden, wo und wann immer die Geschichte angesiedelt ist. "Vor Gericht" (Kampa, 320 S., geb., 19,90 [Euro]) hat den Titelzusatz "Ein alter Fall von Kriminaldirektor a. D. Manz" und bewegt sich zwischen zwei Zeitebenen: den letzten Wochen des Jahres 1990 in Berlin und der sommerlichen Gegenwart in einem kleinen Ort nicht weit von Dresden.
Für den Pensionär und passionierten Ruderer Manz wird es zu einer unerwarteten "Reise in die Vergangenheit", als er nach fast dreißig Jahren als Zeuge vor Gericht aussagen
Mehr anzeigen
soll, weil in einem von ihm damals erfolglos bearbeiteten Mordfall verwertbares DNA-Material aufgetaucht ist. Manz lässt sich zunächst nur widerwillig auf den alten Fall ein. Dann sieht er Versäumnisse seiner Nachfolger und eigene Ermittlungsfehler, und vor allem wird ihm klar, weshalb er diesen Fall und dessen Begleitumstände über die Jahre verdrängt hat.
Wittekindt beschreibt sehr ruhig und genau die Irritationen des alten Ermittlers, er findet einen Tonfall, der perfekt zu dem Mann passt, der für sich und uns aus seinen minutiösen Aufzeichnungen rekonstruiert, was damals geschah. Und der Autor ist souverän genug, um auch nach Neubetrachtung und Gerichtsurteil einige Fragen offenzulassen. Resigniert sagt Manz am Ende: "Ich verdächtige niemanden mehr." Allenfalls im Bilderbuch der Enkelin, in der "Häschenschule", findet er die Andeutung einer Lösung: im Bild des Hasen, der überall auf Igel trifft.
Ein historisch größeres, in jedem Fall spektakuläreres Rätsel ist natürlich die unendliche Geschichte, die wir alle beim Kürzel "BER" sofort vor uns sehen. Der Berliner Flughafen ist bekanntlich inzwischen fertig, auch wenn ihn jetzt kaum einer braucht. Nach Lektüre von Kai Hensels Roman "Terminal" (Unionsverlag, 288 S., br., 18,- [Euro]) kann man sich allerdings schon mal fragen, ob er überhaupt hätte fertig werden sollen.
Hensel hat, wie schon für seinen Polit-Thriller "Das Perseus-Protokoll", gründlich recherchiert. Aber er nutzt die Ergebnisse nicht für eine trockene dokumentarische Aufarbeitung. Sie werden ihm zum Spielmaterial für eine smarte, ins Phantastische ausgreifende Spekulation, worin die geheime Wahrheit dieses monströsen Projekts liegen könnte.
Ähnlichkeiten mit manchen lebenden Personen sind dabei nicht zufällig, sondern genau kalkuliert, um den Plot hinreichend zu erden. Und wenn man der zentralen Figur im großen Ensemble aus Politikern, Aktivisten, Ingenieuren und Journalisten gefolgt ist, der jungen, arglosen und ambitionierten Jana, die für einen Pizzaservice arbeitet und eines Nachts eine folgenreiche Bekanntschaft macht, dann wird man am Ende dieser Geschichte nicht sagen wollen, es sei völlig abwegig und unwahrscheinlich, was Hensel über Intrigen und Machenschaften, Täuschungsmanöver und Selbsttäuschungen erzählt hat.
Und über das Eigenleben jenes Baus, der da draußen auf dem Feld in Brandenburg steht und zum Symbol taugt: "Flughäfen mit Flugzeugen gibt es wie Sand am Meer. Der BER will keine Flugzeuge. Manchmal habe ich das Gefühl, er hat eine Botschaft", sagt ein junges koreanisches IT-Genie.
Gibt es sie eigentlich noch, die Toskana-Fraktion? Oder ist sie mit dem Schrumpfen der Sozialdemokratie und wegen Überalterung nicht allein aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden? Es gibt da jetzt ein Buch für sie, eine Italoamerikanerin hat es geschrieben. "Toskanisches Vermächtnis" (Insel, 364 S., br., 10,- [Euro]) von Camilla Trinchieri spielt dort, wo der Chianti herkommt und wo ein ehemaliger New Yorker Cop hinkommt, weil es die Heimat seiner verstorbenen Frau ist. Nico Doyle adoptiert einen Hund, kocht ein bisschen vor sich hin, hilft im Restaurant von Verwandten seiner Frau und muss dann natürlich über einen Toten stolpern, dem man das Gesicht weggeschossen hat.
Die örtliche Polizei kennt seine Vorgeschichte längst. Er wird bei den Mordermittlungen hinzugezogen und stößt dabei auch auf Geheimnisse der kleinen Gemeinde. Trinchieri, die schon unter den Pseudonymen Camilla oder Trilla Crespi Krimis publiziert hat, ist erfahren und routiniert genug, um es mit dem Pittoresken und dem Kulinarischen nicht zu übertreiben. Dennoch hat man am Ende mehr Appetit auf eines der servierten toskanischen Gerichte als auf die bereits angekündigte Fortsetzung.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wittekindt beschreibt sehr ruhig und genau die Irritationen des alten Ermittlers, er findet einen Tonfall, der perfekt zu dem Mann passt, der für sich und uns aus seinen minutiösen Aufzeichnungen rekonstruiert, was damals geschah. Und der Autor ist souverän genug, um auch nach Neubetrachtung und Gerichtsurteil einige Fragen offenzulassen. Resigniert sagt Manz am Ende: "Ich verdächtige niemanden mehr." Allenfalls im Bilderbuch der Enkelin, in der "Häschenschule", findet er die Andeutung einer Lösung: im Bild des Hasen, der überall auf Igel trifft.
Ein historisch größeres, in jedem Fall spektakuläreres Rätsel ist natürlich die unendliche Geschichte, die wir alle beim Kürzel "BER" sofort vor uns sehen. Der Berliner Flughafen ist bekanntlich inzwischen fertig, auch wenn ihn jetzt kaum einer braucht. Nach Lektüre von Kai Hensels Roman "Terminal" (Unionsverlag, 288 S., br., 18,- [Euro]) kann man sich allerdings schon mal fragen, ob er überhaupt hätte fertig werden sollen.
Hensel hat, wie schon für seinen Polit-Thriller "Das Perseus-Protokoll", gründlich recherchiert. Aber er nutzt die Ergebnisse nicht für eine trockene dokumentarische Aufarbeitung. Sie werden ihm zum Spielmaterial für eine smarte, ins Phantastische ausgreifende Spekulation, worin die geheime Wahrheit dieses monströsen Projekts liegen könnte.
Ähnlichkeiten mit manchen lebenden Personen sind dabei nicht zufällig, sondern genau kalkuliert, um den Plot hinreichend zu erden. Und wenn man der zentralen Figur im großen Ensemble aus Politikern, Aktivisten, Ingenieuren und Journalisten gefolgt ist, der jungen, arglosen und ambitionierten Jana, die für einen Pizzaservice arbeitet und eines Nachts eine folgenreiche Bekanntschaft macht, dann wird man am Ende dieser Geschichte nicht sagen wollen, es sei völlig abwegig und unwahrscheinlich, was Hensel über Intrigen und Machenschaften, Täuschungsmanöver und Selbsttäuschungen erzählt hat.
Und über das Eigenleben jenes Baus, der da draußen auf dem Feld in Brandenburg steht und zum Symbol taugt: "Flughäfen mit Flugzeugen gibt es wie Sand am Meer. Der BER will keine Flugzeuge. Manchmal habe ich das Gefühl, er hat eine Botschaft", sagt ein junges koreanisches IT-Genie.
Gibt es sie eigentlich noch, die Toskana-Fraktion? Oder ist sie mit dem Schrumpfen der Sozialdemokratie und wegen Überalterung nicht allein aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden? Es gibt da jetzt ein Buch für sie, eine Italoamerikanerin hat es geschrieben. "Toskanisches Vermächtnis" (Insel, 364 S., br., 10,- [Euro]) von Camilla Trinchieri spielt dort, wo der Chianti herkommt und wo ein ehemaliger New Yorker Cop hinkommt, weil es die Heimat seiner verstorbenen Frau ist. Nico Doyle adoptiert einen Hund, kocht ein bisschen vor sich hin, hilft im Restaurant von Verwandten seiner Frau und muss dann natürlich über einen Toten stolpern, dem man das Gesicht weggeschossen hat.
Die örtliche Polizei kennt seine Vorgeschichte längst. Er wird bei den Mordermittlungen hinzugezogen und stößt dabei auch auf Geheimnisse der kleinen Gemeinde. Trinchieri, die schon unter den Pseudonymen Camilla oder Trilla Crespi Krimis publiziert hat, ist erfahren und routiniert genug, um es mit dem Pittoresken und dem Kulinarischen nicht zu übertreiben. Dennoch hat man am Ende mehr Appetit auf eines der servierten toskanischen Gerichte als auf die bereits angekündigte Fortsetzung.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
»Matthias Wittekindt versteht es wie keiner, aus einem alltaglichen Ereignis ein Netz aus Verunsicherungen, Verdachtigungen, Selbstbeschwichtigungen zu knüpfen. Ein Fixstern der zeitgenossischen Kriminalliteratur.« Tobias Gohlis / Die Zeit
Kriminaldirektor a. D. Manz lebt in der Nähe von Dresden, wo er leidenschaftlich rudert und sich mit seinem Ruhestand arrangiert hat. Als ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin eingeht, hat die Beschaulichkeit ein Ende. Der 73-Jährige muss vor Gericht aussagen, denn in seinem letzten …
Mehr
Kriminaldirektor a. D. Manz lebt in der Nähe von Dresden, wo er leidenschaftlich rudert und sich mit seinem Ruhestand arrangiert hat. Als ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin eingeht, hat die Beschaulichkeit ein Ende. Der 73-Jährige muss vor Gericht aussagen, denn in seinem letzten Berliner Fall vor der Versetzung nach Dresden haben sich dank eines DNA-Gutachtens neue Hinweise ergeben. Allerdings liegt das Verbrechen mittlerweile fast 30 Jahre zurück. Und so liest sich Manz ein in die Akten des damaligen Falles und versinkt dabei fast unmerklich nach und nach in der Vergangenheit...
"Ein alter Fall von Kriminaldirektor a. D. Manz" ist der Untertitel von Matthias Wittekindts neuem Kriminalroman "Vor Gericht". Und so unspektakulär dieser Untertitel auf dem ersten Blick anmutet, so wunderbar aus der Zeit gefallen ist der gesamte Roman. Wittekindt nimmt sich viel Zeit für die Einführung seines Protagonisten Manz, dessen Vorname im gesamten Buch nur ein einziges Mal auftaucht. So wird aus dem Kriminaldirektor a. D. ein wunderbar vielschichtiger Charakter. Ein Mann, der sich im Privatleben einen Fehltritt erlaubt hat, dessen Genauigkeit im Beruf aber über jeden Zweifel erhaben scheint. So glaubt es auch Manz selbst lange Zeit, ehe im letzten Drittel des Romans auch hier der große Selbstzweifel einsetzt. Wenn Manz in die Vergangenheit eintaucht, darüber die Gegenwart fast vergisst, Selbstgespräche führt und ihn eine große Melancholie überfällt, nimmt der Leser Anteil an dieser Figur mit all ihren Fehlern und Schwächen.
Der Roman selbst ist in zwei Teile gegliedert. Im längeren ersten Teil vermischen sich Manz' Gegenwart mit dem Studium der Akten. In Rückblicken zeigt Wittekindt detailliert die verschiedenen Verhöre auf und baut dadurch trotz - oder gerade wegen - dieser Details und der dazugehörigen Langsamkeit eine intensive Spannung auf. Fast folgerichtig scheint die Veröffentlichung von "Vor Gericht" im Kampa-Verlag zu sein, dem Verlag, der Georges Simenons Maigret zurück in die Gegenwart holte. Mehr als einmal erinnern diese ausschweifenden Verhöre an den belgischen Meister. Wunderbar gelungen ist in diesem Zusammenhang auch die ambivalente Charakterisierung des Mordopfers Regina Zeisig. Eine Frau, die Wahlwerbung für die Republikaner betreibt, aber Armenpakete nach Osteuropa schickt. Eine Vegetarierin mit Lust auf Currywurst und weniger Lust auf Hähnchen.
Der zweite Teil, der etwa 100 Seiten einnimmt, spielt dann vor dem Berliner Gericht. Ohne große Brüche lässt Wittekindt seine Leser*innen am Verhandlungsverlauf teilnehmen, erfasst jede Regung - und stürzt sie gemeinsam mit Manz in ein Meer aus Zweifeln.
Mit "Vor Gericht" ist Matthias Wittekindt somit abermals ein großer Wurf der deutschen Kriminalliteratur gelungen. Tolle Dialoge, starke Figuren und ein rätselhafter Kriminalfall, der laut Anmerkung des Autors lose auf einem wirklich stattgefundenen Prozess basiert, machen den Roman zu einem großen und unterhaltsamen Lesevergnügen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Kriminaldirektor a. D. Manz genießt seit mehreren Jahren seinen Ruhestand und widmet sich mit Hingabe seinen Enkelkindern und seinem neuen Hobby Rudern. Da erreicht ihn ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin, in dem er aufgefordert wird vor Gericht auszusagen in einem 30 Jahre …
Mehr
Kriminaldirektor a. D. Manz genießt seit mehreren Jahren seinen Ruhestand und widmet sich mit Hingabe seinen Enkelkindern und seinem neuen Hobby Rudern. Da erreicht ihn ein Brief der Staatsanwaltschaft Berlin, in dem er aufgefordert wird vor Gericht auszusagen in einem 30 Jahre zurückliegenden, noch immer ungeklärten Mordfall. Es war sein letzter Fall, bevor er nach Dresden versetzt wurde und Manz beginnt, die Akten von damals einer genauen Prüfung zu unterziehen – und ganz nebenbei auch sein Leben.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Im Ersten lernen wir Manz und seinen Alltag kennen, seine Familie und seine Freunde aus dem Ruderclub. Parallel dazu lesen wir mit ihm die Akten zu dem Mordfall und nehmen teil an seinen Gedanken und Erinnerungen, die nicht nur den Fall betreffen sondern auch sein Privatleben, das zu jener Zeit in, nun ja, eher etwas unruhigen Bahnen verlief. Im zweiten Teil steht Manz vor Gericht um seine Aussage zu machen – aber im übertragenen Sinn auch vor sich selbst, um sein Handeln in jener Zeit vor sich selbst zu rechtfertigen und zu erklären.
Matthias Wittekindt beschreibt hier überaus authentisch einen Menschen, der sich, wie er es aus seinem Beruf gewohnt war, nicht nur mit einem alten Fall, sondern auch mit seinem Leben, damals und heute, gewissenhaft auseinandersetzt. Es ist eine ruhige, fast schon beschauliche Geschichte, die trotz ihrer fast völligen Unaufgeregtheit spannend bleibt, wobei das frühere und jetzige Leben des pensionierten Manz mindestens ebenso viel, wenn nicht sogar mehr Interesse weckt als der immer noch viele Fragen aufwerfende Mordfall.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ich habe Vor Gericht zu Ende gelesen und muss sagen dass Matthias Wittekindt ein gutes Buch gelungen ist. Ich war von Anfang bis Ende mit dabei. Es gab zwar minimale Längen in dem Buch, doch es ging ja auch um einen Fall vor Gericht und wer das weiß, weiß auch dass es da nicht …
Mehr
Ich habe Vor Gericht zu Ende gelesen und muss sagen dass Matthias Wittekindt ein gutes Buch gelungen ist. Ich war von Anfang bis Ende mit dabei. Es gab zwar minimale Längen in dem Buch, doch es ging ja auch um einen Fall vor Gericht und wer das weiß, weiß auch dass es da nicht Achterbahnmäßig zugeht.
Ich fand es interessant und authentisch geschrieben. Ein gutes Buch, dass ich gerne an andere Leser weiterempfehlen kann.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote